Zur Geschichte "STEINHAUSEN UND SEIN SCHÜTZENWESEN"

Glaube - Sitte - Heimat 

Die Anfänge des Schützenwesens zwischen Geseke, Büren und Rüthen reichen bis hin ins frühe 14. Jahrhundert.

 

Ritterfehden und Städtebünde waren Ursache einer Wüstungsperiode. Die Ortschaften der Pfarrei Steinhaus(en) lagen im Grenzbereich zwischen dem Erzstift Köln und dem Stift Paderborn. 

 

Die Bewohner der wüstgefallenen Orte Silbeke, Wichmodeberg, Sunder, Rolinghusen, Reklinghusen, Nasthusen und Diderikeshusen waren den marodierenden Truppen z.T. schutzlos ausgeliefert. 

 

Landwehren, Recken und Knicke galt es gegen den Feind zu bauen und in Ordnung zu halten. 

 

 

Die Edelherren von Büren als wichtigste Grundherren und Kirchherren im Kirchspiel Steinhaus(en) konnten nur vertrauensvolle und allzeit bereite Schützen in diesem brisanten Teil ihrer Herrschaft gebrauchen. Über 60 wehrhafte Männer standen bis 1806 ständig in Steinhausen unter Waffen. Der Schütze galt als Hüter der Ordnung, als Verteidiger von Glaube, Sitte und Heimat.

 

Unter diesem Grundsatz möchte der Steinhäuser Schützenverein sein seit 1998 bestehendes  Wappen gedeutet wissen:

 

Der Glaube unserer Vorfahren ist rechts dargestellt durch eine Kreuzemailfibel, die die Frauen seit Beginn der Christianisierung (8. Jahrhundert) als Gewandschnalle trugen. Geschützt wird dieses Glaubenszeichen durch zwei geharnischte Arme, die eine Krone halten. Es handelt sich hierbei um das Wappen der Ministralien von Diderikeshusen, die mit den Dienstmannen "von Steinhaus" versippt waren. Die Kreuzemailfibel ist ein Fund aus der Wüstengrabung (Diderikeshusen) von 1986.

 

Im linken oberen Teil des Wappens verkörpert die jetzige Kirche mit ihrem alten Wehrturm (Anfang 13. Jahrhundert) unsere Heimat, wo Glaube und Sitte stets den Mitmenschen und die Gemeinschaft schützen und zur Werterkenntnis führen.

 

Als Charakteristikum der bäuerlichen Struktur Steinhausens ist, zum einen die 1986 in der Wüstung Diderikeshusen ergrabene Beetpflugschar aus dem 14. Jahrhundert rekonstruiert und als ältester Pflugscharfund Westfalens ins Bild gesetzt worden; zum anderen war es in Steinhausen - besonders für die Kötter und "kleineren Leute" - Sitte, ihr Einkommen durch Besenbinden und Harkenmachen aufzubessern. Hierfür steht ein über Kreuz gehaltenes Reiserbündel neben dem Pflug.

 

Das dreiteilige Wappen ist durchgezogen von einem markanten Band aus stilisiertem Eichenlaub mit dem Schützenemblem in der Mitte. Verdeutlicht werden soll hiermit die Grenze, die Landwehr, die Recke, der Knick, die dem Menschen im Feld und im Dorf als Schutz dienten. Vom Hüter der Ordnung, dem Schützen (früher Schütten) waren sie zu warten, d.h. zu pflegen und als Schnade zu begehen.

 

Das Vereinswappen des Schützenverein Steinhausen e.V. wurde entworfen von Schützenbruder Richard Stratmann, der auch die detailierte Beschreibung zu den einzelnen Darstellungen gab.

 

Weitere Informationen zur Geschichte des Schützenvereins sind im Buch "Steinhausen und sein Schützenwesen" von Richard Stratmann zu finden.