1955/1956 Königspaar Heinrich Lammers-Schüth & Hedwig Kaupmann

Festliche Tage bei den Steinhäuser  Schützen


Steinhausen, 21. Juni. Am Sonntag und Montag stand unsere Gemeinde im schönsten Festschmuck, galt es doch, das Schützenfest, das schönste aller Feste, zu feiern. Nach dem Aufsetzten des Vogels herrschte am Samstagabend in der festlichen Schützenhalle ein gemütliches, kameradschaftlichen Beisammensein, das die schneidige Warsteiner Stadtkapelle durch ihre musikalische Darbietung verschönte.

Der eigentliche Schützenfestbetrieb begann am Sonntagnachmittag mit dem Abholen des Oberst Hermann Lammers und der Majestäten Alois Willeke und Fräulein Gerda Voß-Balsters. Zu diesem großen Ereignis, das alle miterleben wollten, hatten sich über 1000 Zuschauer von nah und fern in Steinhausen eingefunden, und sie waren alle überrascht und voll befriedigt von dem glanzvollen Aufzug, als das schmucke Königspaar mit seinem Gefolge die Front der Steinhäuser Schützen abschritt. Erstmalig in diesem Jahr zogen die Schützen zu dem im Vorjahr errichteten neuen Ehrenmal, wo Oberst Lammers den Gefallenen und Vermissten der Gemeinde ehrende Worte widmete. Ihrer stets treu zu gedenken, sei höchste Verpflichtung. Unter den Klängen vom guten Kameraden legten die beiden ehemaligen Schützenkönige Hermann Schüth und Fritz Lammers-Töllen einen prächtigen Kranz am Ehrenmal nieder. Dann fand vor der Gastwirtschaft Rüther-Bress der Parademarsch statt, der wohl den Höhepunkt des Festes bildete. Unter den Klängen der Musik marschierten fast 250 zackige Steinhäuser Schützen, die in ihren grünen, einheitlichen Jägerröcken immer wieder ein schmuckes Bild abgeben, an dem Königspaar und dem Hofdamen in ihren leuchtenden Festkleidern vorbei. Anschließend bewegte sich der stattliche Festzug, unter Vorantritt des schneidigen Tambourmajors Klemens Karthaus zur Schützenhalle, wo das Festtreiben mit dem Königstanz eröffnet wurde und recht bald die echte Steinhäuser  Gemütlichkeit herrschte.

Nach einem gemeinsamen Schützenhochamt am Montagmorgen, in dem der Gefallenen und Verstorbenen gedacht wurde, ging es zur Vogelstange, wo der Kampf um die Königswürde einsetzte. Nicht allzu lange dauerte es, und Steinhausen hatte einen neuen König. Schützenbruder Heinz Lammers-Schüth, der Spross einer echten Steinhäuser Schützenfamilie, tat den Meisterschuss, der sich zu seiner Mitregentin die Tochter des Mühlenbesitzers Kaupmann, Fräulein Hedwig Kaupmann, erwählte. Vor genau 20 Jahren schoss der Vater des neuen Königs, Heinrich Lammers-Schüth sen., den Vogel ab. Auch unter der Regentschaft des neuen Königspaares verlief der zweite Festtag in schönster Harmonie und Freude, und nur allzu schnell gingen die schönen Stunden des Schützenfestes  1955 dahin. – Die Festwirtin Frau Rüsing hat das Ihrige getan, um den zahlreiche Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten.



(Quelle: Geseker Zeitung, Nr. 73, 21. Juni 1955)


König: Heinrich Lammers-Schüth

 

Kronkönig: Heinrich Lammers-Schüth

Am 24. Juli 1955 verabschieden die Gemeindemitglieder der Stadtpfarrei Geseke ihren 1. Vikar.

Als neuer Pfarrer der St. Antonius Gemeinde Steinhausen führt ihn Dechant Rölle, Büren, nach einer feierlichen „Prozession“ aller Steinhäuser Vereine von Geseke nach Steinhausen in seine neue Pfarrei ein. Josef Lammers-Bocks (Kirchenvorstand) und Hermann Lammers-Töllen  (Schützenoberst) nehmen Pfarrer W. Kremer an der Gemeindegrenze in Empfang.