"Sensationell, einfach toll"

Mit dem 146. Schuss holt sich Martin Siedhoff

die Steinhäuser Schützenkrone

Steinhausen. „Die Letzten werden die Ersten sein“, dürfte sich Martin Siedhoff gestern beim Vogelschießen des Schützenvereins Steinhausen gedacht haben. Gerade einmal zwanzig Minuten, bevor der hölzerne Aar endgültig seinen Thron in der luftigen Höhe aufgab, stieg der 33-jährige Steinhäuser in das Geschehen unter der Vogelstange ein – und sicherte sich prompt mit dem 146. Schuss die Königswürde. Dabei ging dem begeisterten Jubel um das neue Majestätenpaar Martin Siedhoff und Susanne Pohler ein durchaus spannender, wenn auch recht kurzer, Dreikampf voraus.

Schon bevor es in die heiße Phase geht, wird scharf geschossen. Bereits mit dem vierten Ehrenschuss, den Oberst Berthold Willeke auf das prunkvoll geschmückte Federvieh abfeuert, lockert sich das Fass bedenklich. Es soll allerdings noch knapp zwanzig Minuten und weitere 30 Schuss dauern, bis Phillip Schäfers um 10.57 Uhr die Insignie aus dem Kugelfang holt. Zuvor bringt Harald Schüth mit dem 13. Schuss den Apfel zu Fall. Die Krone fällt Thorsten Maschkio zum Opfer (16. Schuss). Neuer Zepter-Prinz ist Martin Kaup mit der 24. Kugel.

Rund ein dutzend Schützenbrüder liefern den zahlreichen Zaungästen auch nach dem Abräumen der Insignien ein zügiges Vogelschießen. Schlag auf Schlag knallt das Gewehr. Fast jeder Schuss wird mit einem Regen dicker Holzspäne belohnt. Nur 25 Minuten nach Beginn des Wettschießens um 10.40 Uhr neigt sich der angeschlagene Aar kurzzeitig nach rechts, um dann aber wieder in seine aufrechte Position zurückzukehren. Als um 11.10 Uhr eine Kugel dem Holzvogel den Kopf wegreißt, lichtet sich das Feld der Aspiranten merklich. Zeitweise nur zu fünft setzen die Kameraden dem gefiederten Tier weiter zu. Erst als Tobias Pohler um 11.35 Uhr den rechten Flügel erlegt, wird auch Martin Siedhoff aktiv. Schnell wird klar: Pohler, Siedhoff und Frank Grundmann machen den Kampf um die Königswürde unter sich aus. Um 11.50 Uhr folgt der zweite Flügel dem Schicksal des ersten. Tobias Pohler konzentriert sich, visiert lange an, drückt ab: Der Vogel neigt sich bedenklich nach vorne, bleibt aber beharrlich auf seinem Platz. Ein Raunen geht durch die Reihen, Pohler wirft verärgert die Hände in die Luft. Als nächster kommt Martin Siedhoff an die Reihe, ein siegessicheres Lächeln auf den Lippen. Ein gezielter Schuss aus der Hand des 33-Jährigen holt die Reste de Vogels schließlich mit der 146. Kugel um 11.55 Uhr zu Boden. „Überragend, sensationell, einfach toll“, jubelt der frisch gebackene Steinhäuser Schützenkönig Martin Siedhoff auf den Schultern seiner Kameraden dem klatschenden Publikum zu. Zu seiner Königin erwählt der Ingenieur Freundin Susanne Pohler. Gemeinsam ließ sich das Paar ausgiebig vom begeisterten Schützenvolk feiern.

(Quelle: Geseker Zeitung, 1. Juli 2008)

König: Martin Siedhoff (146. Schuss)

Kronkönig: Thorsten Maschkio (16. Schuss)

Zepter: Martin Kaup (24. Schuss)

Apfel: Harald Schüth (13. Schuss)

Fass: Phillip Schäfers (34. Schuss)

Kreisschützenfest in Mantinghausen-Rebbeke:

Beim Vogelschiessen errang Martin Siedhoff

dort mit dem 21. Schuss den Apfel

und mit dem 63. Schuss das Zepter.